Am vergangenen Sonntag trafen sich die Grevenbroicher Grünen zu ihrer zweiten Mitgliederversammlung im Jahr 2020 in ihrer Geschäftsstelle an der Bahnstraße. In einem Impulsreferat ging Gastrednerin Angela Stein-Ulrich – Spitzenkandidatin der Grünen im Rhein-Kreis Neuss – auf die sozialen Schwerpunktthemen im Wahljahr 2020 ein.

Soziale Gerechtigkeit ist für Angela Stein-Ulrich, die aus Korschenbroich kommt, ein Lebensthema, für das sie sich im zukünftigen Kreistag mit voller Energie einsetzen will. Bis zum Eintritt in den Ruhestand war Angela Stein-Ulrich 30 Jahre als Leiterin der Arbeitslosenhilfe in Neuss tätig. Die sozialen Brennpunktthemen werden heute vielfach zu sehr dem rechten Rand überlassen, der hier versucht Ängste zu schüren, aber keine Lösungen anbieten kann. Menschen dürfen nicht sozial ausgegrenzt und auch der Gedanke der Inklusion muss wiederbelebt werden.
Im weiteren Verlauf übernahm Angela Stein-Ulrich die Sitzungsleitung für die anstehenden Vorstandswahlen. Im Rechenschaftsbericht ging die Sprecherin Swenja Krüppel auf die Situation um die geplante Ortsumgehung L361n durch die Erftauen bei Kapellen ein, für die es mittlerweile keine Mehrheit mehr im Stadtrat gibt. Auch hat sich der Stadtverband der Grünen in den letzten Monaten inhaltlich auf den anstehenden Wahlkampf vorbereitet. Der scheidende Vorstand wurde nach einer Aussprache entlastet.
Beide Sprecher*Innen, Swenja Krüppel und Peter Gehrmann, wurden einstimmig im Amt bestätigt, Dirk Gawlinski bleibt weiterhin Kassierer. Ergänzt wurde der geschäftsführende Vorstand noch um Dirk Schimanski als Schriftführer. Als Beisitzer*Innen wurden Brigitte Brand, Renate Steiner, Angela Höppner und Dieter Dorok gewählt.

Als nächstes eröffnete Dirk Schimanski die Programmdiskussion. Die Grünen werden aller Voraussicht nach gestärkt in den nächsten Stadtrat einziehen und haben in den letzten Monaten ein umfassendes Vollprogramm erarbeitet. Wichtige Kernforderung ist ein Ausbau des ÖPNVs in Grevenbroich, der durch ein 1 Euro Tagesticket zu einer interessanten Alternative für Autopendler gemacht werden soll. Weiterhin soll die öffentliche Hand in Grevenbroich in ihrem Handeln bis 2030 klimaneutral werden. Dachflächen städtischer Gebäude müssen für Photovoltaik nutzbar gemacht werden und eine rasche Umstellung der Beleuchtung von Gebäude- und Straßenbeleuchtung kann zur Erreichung des Zieles beitragen. Auch die Verhinderung der L361n bleibt weiterhin ein unverhandelbares Hauptziel der Grevenbroicher Grünen. Das Programm wurde ohne Gegenstimme verabschiedet und ist mittlerweile auf der Homepage der Grevenbroicher Grünen abrufbar.
Im weiteren Verlauf der Sitzung entschieden sich die Grevenbroicher Grünen in einem einstimmigen Votum dafür, mit Bürgermeister Klaus Krützen Gespräche über eine Unterstützung seiner Wiederwahlwahl aufzunehmen. Es besteht, so Sprecher Peter Gehrmann, eine ausreichende Schnittmenge in den politischen Positionen. Auch ist es angesichts der politischen Entwicklungen in Thüringen geboten, bereits im ersten Wahlgang klare Alternativen aufzuzeigen und so beim Wähler ein eindeutiges Mandat zu erreichen.