Grüne unterstützen Forderung nach Aufklärung

Am 1. Mai 2025 kam es mitten in der Grevenbroicher Innenstadt zu einer erheblichen Verzögerung bei einem Rettungseinsatz, nachdem am Rande der Maikundgebung vor dem Alten Rathaus ein Mann mutmaßlich mit Schlaganfall-Symptomen zusammenbrach. Jedoch war kein einziger Rettungswagen in Grevenbroich verfügbar. Erst nach 22 Minuten traf ein Rettungswagen aus dem benachbarten Bedburg ein. Für eine potenziell lebensbedrohliche Situation ist das schlicht inakzeptabel.

Die Grünen-Fraktion im Stadtrat Grevenbroich hat umgehend reagiert und gemeinsam mit allen Fraktionen im Rat einen Dringlichkeitsantrag für die Ratssitzung am 8. Mai 2025 gestellt. Die Fraktionen fordern darin, dass die Verwaltung beim Landrat des Rhein-Kreis-Neuss – als zuständiger Träger des Rettungsdienstes – einen detaillierten Sachstandsbericht zur Organisation des Rettungsdienstes im Wachbereich Grevenbroich anfordert.

Dieser Bericht soll dem Stadtrat bis spätestens zur Sitzung am 3. Juli 2025 vorgelegt werden, um eine fundierte Bewertung der aktuellen Versorgungslage vornehmen zu können.

Konkret soll der Rhein-Kreis Neuss darlegen, wie oft in den Jahren 2024 und 2025 eine sogenannte Wachverstärkung im Stadtgebiet Grevenbroich angefordert wurde und durch wen diese jeweils gestellt wurde. Zudem wird erwartet, dass er offenlegt, in welchem Umfang im selben Zeitraum Unterstützung aus anderen Wachbereichen erforderlich war – etwa durch den Einsatz von Notärzten, Rettungswagen, Krankentransportwagen oder gar Rettungshubschraubern. Darüber hinaus soll der Kreis darstellen, inwieweit bereits auf digitale Systeme wie Community First Responder Apps zurückgegriffen wird, um ehrenamtliche Ersthelfer zusätzlich zum regulären Rettungsdienst zu aktivieren. Schließlich wird auch gefragt, ob es bereits konkrete Konzepte zur Einbindung von Gemeinde-Notfallsanitätern gibt, die vor Ort eine schnelle Erstversorgung gewährleisten und den regulären Rettungsdienst entlasten könnten.

Ziel des Antrags ist es, eine objektive Grundlage für die politische Diskussion zu schaffen und eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Rettungsdienststruktur zu ermöglichen – insbesondere im Hinblick auf die geplante Schließung der Notaufnahme im Elisabethkrankenhaus.