RB 39: Grevenbroicher Grüne stellen Weiterbetrieb durch VIAS in Frage

Grevenbroich, 21. Mai 2024. Mit Verwunderung und Verärgerung reagieren die Grevenbroicher Grünen auf den neuerlichen Notfahrplan für die RB 39, der laut Betreiber VIAS von morgen bis voraussichtlich Ende Juni gelten soll. „Dies ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was VIAS uns für die Zeit nach Ende der Streckensperrungen in Aussicht gestellt hatte.

Stattdessen sehen wir eine Salami-Taktik mit immer neuen Hiobsbotschaften für die Fahrgäste“, kritisiert Detlef Flintz, Sprecher der Grevenbroicher Grünen. Da die Kürzungen im Fahrplan in Absprache mit dem Auftraggeber VRR erfolgt ein sollen, haben die Grünen jetzt einen Fragenkatalog an diesen geschickt. Unter anderem wollen sie wissen, wie der VRR inzwischen zu einer Auflösung des Vertrags mit VIAS steht.

Einem Hinweis auf der Website des Unternehmens ist zu entnehmen, dass dieses von wenigen Ausnahmen abgesehen abermals Düsseldorf nicht bedient. Stattdessen starten und  enden die Züge in Neuss. Vor allem für Fahrten von Düsseldorf aus ist das problematisch. Verlängert sich die Fahrzeit durch das Umsteigen in Neuss in den Hauptzeiten schon planmäßig um durchschnittlich knapp zehn Minuten, kommt es besonders dicke, wenn der Zubringerzug aus Düsseldorf Verspätung hat. „Dann ist der Anschluss in Neuss in aller Regel weg und aus zehn werden mindestens dreißig Minuten mehr“, so Detlef Flintz.

Die Grünen kritisieren, dass es keine öffentlich einsehbaren Daten zur Zahl der verpassten Anschlüsse gibt und bitten den VRR jetzt um entsprechende Statistiken. Dies gilt auch für Zugausfälle und Verspätungen, die schon in der Vergangenheit trotz eingeschränkten Fahrbetriebs immer wieder vorkamen.

VIAS begründet die abermaligen Kürzungen auf der Strecke mit weiter anhaltendem Personalmangel. Mit diesem Problem ist allerdings die ganze Branche konfrontiert. „Uns interessiert deshalb, ob es auch auf anderen Linien so schlimm zugeht, oder ob VIAS da den Vogel abschießt“, so Flintz. Der VRR soll daher auch Auskunft darüber geben, auf welchen Strecken es noch zu vergleichbaren Notfahrplänen kommt. Außerdem bitten die Grünen um aktuelle Zahlen zur Fahrgastentwicklung bei der RB 39:

„Wir hören immer wieder von Fahrgästen, die sich gezwungen sehen, aufs Auto umzusteigen. Einer schrieb uns sogar, dass er deshalb wieder von Grevenbroich weggezogen ist“, berichtet der Grünen-Sprecher