Unser Trinkwasser sauber halten🫧🌻

Um unser Klima zu schützen, wird der Tagebau Garzweiler 2030 geschlossen. Acht Jahre früher als zuletzt geplant. Dies ist ein wichtiger Schritt, damit Deutschland als einer im Verhältnis zur Bevölkerung weltweit größten CO2-Emittenten seiner Verantwortung gerecht wird. Zugleich wird dadurch aber Grevenbroich eben acht Jahre früher mit einem Problem konfrontiert.

Durch das Abgraben der Kohle werden große Mengen an Sedimenten (Abraum) freigelegt. Darin enthalten ist das Mineral Pyrit (gebildet in den Urzeitmeeren), dass durch die Grundwasserabsenkung in Kontakt mit Luft kommt und oxidiert (Freisetzung von Schwefelsäure) – der Anfang einer Kette von Ereignissen, an deren Ende die Gefährdung unseres Trinkwassers steht. Denn wenn RWE seine für die Tagebauarbeiten notwendigen Sümpfungsmaßnahmen einstellt, wird das Grundwasser wieder langsam ansteigen. Da dies aber rund 100 Jahre und vielleicht noch länger dauern würde, bis dass das Restloch endlich mit Wasser gefüllt wäre, soll über eine Transportleitung Wasser aus dem Rhein – vermutlich auch nicht von bester Qualität – dazukommen. Geschätzte Dauer: 40 Jahre.

Belastetes Grundwasser

Wenn aber das Kratergestein wieder mit Wasser in Kontakt kommt, wird dieses aufgrund von chemischen Reaktionen versauern; außerdem werden Schwermetalle und Sulfate das Grundwasser verunreinigen. Dieser Prozess ist so unter anderem in einem Papier des Landesumweltministeriums zu Wasserwirtschaftsmaßnahmen als Folge des Braunkohletagebaus beschrieben. 

Zur Zeit beziehen wir unser Trinkwasser noch aus Sümpfungswasser. Sobald RWE dieses Sümpfen jedoch einstellt, ist Grevenbroich auf andere Quellen angewiesen. Aufgrund der zu erwartenden Belastung des Grundwassers im näheren Umfeld hält unser Wasserversorger NEW daher nach Grundwasser Ausschau, das weit genug entfernt vom Tagebau ist. Und um auf der wirklich sicheren Seite zu sein, hat der Versorger NEW ein Reservoir bei Moers (!) identifiziert. Damit das Wasser von dort per Leitung nach Grevenbroich kommt, wäre jedoch eine Investition von rund 100 Millionen Euro nötig. 

RWE in Verantwortung nehmen!

Auch wenn dies circa 50 Kilometer zu verlegender Leitung bedeuten würde, geht an dieser Maßnahme womöglich kein Weg vorbei. Zuvor werden wir Grünen aber darauf achten, dass auch weitere etwaige Alternativen für uns Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar geprüft weurden. Sollte es dann am Ende tatsächlich die Variante Moers werden, wäre umso wichtiger, dass die Investitionskosten nicht einfach auf den Wasserpreis umgelegt werden, sondern verursachergerecht vom Tagebaubetreiber RWE getragen werden. Dafür werden wir uns stark machen – zumal die Braunkohle für RWE jahrzehntelang ein hervorragendes Geschäft war.